Heute ist Tag 50. Wartet, bevor ich weiter schreibe.... hört Ihr mich kreischen????? F Ü N F Z I G!!! Ich kann es kaum glauben, denn das habe ich in meinem Leben noch nie geschafft und auch ehrlich gesagt bis jetzt auch nicht gewollt. Hahaha!
Aber ich bin jetzt 44 und habe das Gefühl, so langsam wird es Zeit. Und da lassen wir mal die Bikini-Figur ganz außen vor. Es geht nämlich um so viel mehr als um Schönheit. Es geht um mich, um meinen Körper und mein Wohlbefinden. Ich möchte mich gut fühlen, in mir und mit mir. Und wenn ich eins gelernt habe, dann, dass das tatsächlich durch Sport möglich ist. Also eigentlich ganz einfach, oder?! Ja, einfach, aber bisher habe ich das nicht gewusst, und ich bin ganz sicher, dass es noch viele andere Menschen gibt, die sich das nicht vorstellen können.
100 Tage Sport hört sich vielleicht viel und heftig an aber tatsächlich ist es so, dass die tägliche Routine hilft, sich daran zu gewöhnen und den Sport als wichtigen Teil des Alltags zu akzeptieren. Denn da sind wir uns in unserer Challenge-Gruppe alle einig, nach 100 Tagen ist nicht Schluß. Wir werden weitermachen und deshalb unsere Zeiten finden. Zum Aufhören geht es uns einfach viel zu gut. Wir sind auf dem richtigen Weg. Und zwar jeder auf seinem ganz persönlichen. Es macht Spaß diese Gruppe zu betreuen. denn, wie Michael jetzt am Wochenende sagte: "Die Gruppe ist mit ABSTAND die fröhlichste, unzickigste, witzigste, informativste, herzlichste, motivierendste und spannendste die ich kenne." Und dem ist eigentlich auch schon nichts mehr hinzuzufügen.
Die wichtigste Veränderung der letzten 50 Tage ist für mich persönlich wohl, dass ich überhaupt nicht mehr krank bin. Hört sich komisch an? Ist aber so. Ich bin in der letzten Zeit ganz häufig krank gewesen. Ständig hatte ich irgendetwas und es gab nicht selten Zeiten, in denen eine Krankheit die nächste direkt ablöste. Schrecklich. Nicht immer schlimme Ausfälle, aber von Zahnschmerzen bis geschwollene Lympfhknoten, Halsschmerzen, Erkältungen, Magen-Darm-Infektionen, dann wieder Ohrenschmerzen, Rückenschmerzen, ausgerenkte Wirbel. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, mein Körper hat permanent Aufmerksamkeit eingefordert, weil er zu wenig bekommen hat. Vielleicht ist es Quatsch, aber ich stelle mir vor, dass er ja jetzt genug Aufmerksamkeit bekommt und deshalb ganz zufrieden ist. Ein bisschen so wie bei den Kindern, die immer gerade dann Theater machen, wenn man mal telefoniert..... Er zickt auf jeden Fall nicht mehr rum. Und es wäre super, wenn das so bleibt. Ich glaube fest daran, dass das mit dem Sport zu tun hat.
In den letzten 50 Tagen habe ich eine Menge Neues kennengelernt. Ich habe mir
Yoga-,
Fitness- und Pilates-DVDs gekauft, um zwischen den Ausdauer-Einheiten etwas für die Muskulatur zu tun. Das macht mir zwar immer noch nicht so großen Spaß, aber ich verstehe langsam das System. Keine Höchstleistungen ohne kräftige Muskeln, stabilen Rumpf. Und wer hätte gedacht, dass sich mein seit 20 Jahren kaputtes Knie durch den vielen Sport sogar besser anfühlt, wohl weil es durch Muskulatur gehalten und geschützt wird. So viel zu den Thesen: besser kein Sport mit dem Knie......
Ich habe mir die
ultimativen Laufstrümpfe gekauft, die meinen Sohn aber leider veranlasst haben, kurzerhand doch nicht mit mir vor die Tür zu gehen (ich kann es ihm nicht verübeln) und dank meiner Facebook-Freundin Sibylle bin ich seit zwei Tagen Besitzer dieses
unglaublichen Gerätes, das mich total fasziniert und dass ich mir jetzt zur Halbzeit gegönnt habe. Nichts geht ohne Belohnung! Es heißt Jawbone Up und kann im Gegensatz zu vielen anderen Schritt- und Fuelzählern noch viel mehr.
Es überwacht meinen Schlaf, mein Essen und meine Bewegung und ich merke so langsam, warum ich mich über gar nichts mehr wundern muss..... Mir fällt es wie Schuppen von den Augen, obwohl ich es erst seit heute so richtig benutze. Ich bin total begeistert und freue mich, wie sich nun wieder etwas verändern wird. Ich erkläre Euch das System mal anhand meines Tages 49:
Ich trage das Band einfach Tag und Nacht und es zeichnet Schlaf (lila), Bewegung (orange) und Essen (grün) auf. Abgelesen wird das ganze dann auf der entsprechenden kostenlosen App. Die Startseite sieht dann so aus wie oben. Es ist eine Übersicht die mich über den aktuellen Stand in den entsprechenden Bereichen informiert. Beim Klick auf die einzelnen Balken bekomme ich dann noch genauere Informationen:
Beim lila Balken für Schlaf habe ich 90% meines Zieles von 8 Stunden erreicht. Dass ich es nicht auf 100% gebracht habe, liegt daran, dass unser Sohn Übernachtungsbesuch hatte und die vier Jungs ihre eigenen Vorstellungen von der Nacht hatten..... ;)
Dafür habe ich die Bewegungsvorgabe geschafft. Und das war gar nicht so einfach. 10.000 Schritte sind der Durchschnittswert. Das war für mich trotz 5 km Discoroller fahren, Stadtfestlaufen mit entferntem Parkplatz und Radtour zum Abendessen gar nicht so einfach. Und mir dämmert, dass ich mich bisher, trotz Sport, einfach zu wenig bewege. Damit ich die 100% doch noch schaffe, seht Ihr auf der Grafik, wie ich kurz vor Mitternacht noch schnell ein paar Mal durch's Haus laufe ;) Heute, an Tag 50, war ich vor dem Frühstück 35 min Joggen und habe schon 56% meines Bewegungspensums geschafft. Dazu schon ein bisschen durch's Haus gewirbelt macht 63%. Joggen ist also sehr viel bewegungsintensiver als Discoroller fahren. Okay.
Spannend wird es auch bei dem grünen Balken, nämlich dem Essen. Er speichert nicht nur WAS ich esse, sondern zeigt mir auch, was ich besser lassen sollte. Das Abendessen bestand heute zum Beispiel aus Spargel mit Kräuterrührei - hier im Münsterland durchaus üblich. Keine Kartoffeln! Daher habe ich Kohlenhydrate eingespart, aber die Cholesterinmenge hat es vollkommen übertroffen. Wahnsinn! Die Eingabe der Lebensmittel erfolgt übrigens über die App, entweder manuell oder auch einfach durch Einscannen des Barcodes. Es ist total einfach und sehr spannend!
Und ich bin sicher, es wird sich in der zweiten Hälfte der #100days ernährungstechnisch noch einiges verändern. Klar, wissen wir alle, dass man weniger Kalorien zuführen muss, als man verbraucht, wenn man Gewicht reduzieren möchte, aber es hilft ungemein, es immer grün oder rot vor sich zu sehen. Es hilft, sich selbst zu überwachen. Ich brauche das.
Auch das ist eine Erkenntnis der 50 Tage. Ich brauche ganz klare Regeln, Ziele und Überwachung. Disziplin scheint in meinen Genen nicht angelegt zu sein und die Tatsache, das mir etwas gut tut, heißt noch lange nicht, dass ich das auch mache. Ich brauche Ziele, Termine, Anreize, Challenges um mich zu motivieren. Es klappt überhaupt nicht, wenn ich mir einfach mal so etwas vornehme. Das ist wie früher in der Schule. Ich lerne für die Klassenarbeiten und nicht für's Leben. Aber so ist das nun einmal und wo ich das jetzt weiß, werde ich mir eben immer solche Ziele setzen.
Und damit Ihr seht, dass ich trotz dieser ganzen Analysen immer noch genauso verrückt bin wie bisher, verabschiede ich mich von Euch mit dem Foto meiner gestrigen Sporteinheit. Diskoroller fahren mit linken Kompressionsstrümpfen..... Ich hatte zwei meiner Männer dabei, aber ansonsten hätte ich bestimmt Cindy Lauper dazu gehört ;)
Ich freue ich mich auf weitere 50 Tage Sport und bin gespannt, was ich noch dazulernen werde.
Und wer jetzt noch unzufrieden mit sich ist, mit seiner Fitness oder seiner Figur, der kommt mal ganz schnell zu uns in die Gruppe und lässt sich dort motivieren und unterstützen. Regelmäßig zu sporteln bedeutet einen so großen Gewinn an Lebensqualität. Und das schreibt hier jemand, der bisher auf dem Sofa immer sehr glücklich war. Dachte ich zumindest..... Zusammen schaffen wir das schon.
Liebe Grüße von
Sandra