Donnerstag, 19. September 2013

Ich bin gerade ein bisschen stinksauer und glücklich!

Gestern Abend komme ich von einem ganz schönen Tag bei meiner Tante und meinem Onkel zurück, die ich spontan, zusammen mit meiner Mutter besucht habe, und wohl 18 Jahre nicht gesehen habe (warum eigentlich?). Weil wir als Kinder auch nur wenige Male im Jahr dort waren? Weil es doch nicht um die Ecke ist, sondern früher tatsächlich immer eine Reise? Weil andere Dinge "vermeintlich" wichtiger sind, wenn man erwachsen wird? Weil irgendwann der Zeitraum schon so lange her ist, dass man sich nicht mehr "traut"?

Ich weiß es eigentlich nicht so richtig. Aber es war sehr spannend, zu sehen, dass sie sich eigentlich überhaupt nicht verändert haben, und dass ich selbst mich immer noch genau erinnern konnte, wie es dort wohl aussehen würde und zum Glück auch nicht enttäuscht wurde.

Natürlich gab es Veränderungen: Mauern, Bäume, Bilder sind dazugekommen, Kaninchenstall und Hundezwinger gibt es nicht mehr, aber das Große und Ganze war noch genau so wie früher. Ich habe mich einfach wieder sehr wohl gefühlt bei ihnen! Die beiden sind sooo nett, dass ich jetzt nicht mehr 20 Jahre warten werde, um sie das nächste Mal zu sehen. Das nächste Mal fahre ich mit meiner ganzen Familie im Gepäck.



Und ich bin sehr froh, einer plötzlichen Eingebung gefolgt zu sein, die mir flüsterte, sich nicht immer nur Zeit für Beerdigungen freizuschaufeln, sondern doch einfach mal Zeit mit den lebenden Verwandten zu geniessen.

Witzig war, dass ich meine Tante als sehr groß in Erinnerung hatte. Dagegen hatte sie mich wohl  tatsächlich immer als sehr klein in Erinnerung. Gestern haben wir uns beide gefragt, warum eigentlich. Ich habe dann gesagt, dass ich früher tatsächlich immer sehr klein war und erst spät gewachsen bin. Darauf fragte sie belustigt: Nach der Hochzeit auch noch?......

Es ist auch sehr schön und spannend zu sehen, wo man her kommt. Versteht Ihr was ich meine? Ich muss dazu sagen, es ist die Schwester meines Vaters, der aber leider vor 15 Jahren gestorben ist (ach, da habe ich sie dann auch gesehen, auf der Beerdigung, aber da war ich nicht so ganz bei mir, das zählt nicht richtig).  Ich sehe meine Tante an und sehe ihre Falten um Nase und Mund, die ich bei mir in letzter Zeit auch feststelle und denke, dass sie trotzdem sehr nett damit aussieht. Sie erzählt mir von der Flugangst in der Familie und ich erkenne (meinen Vater und) mich sofort wieder. Sie sieht meinen Sohn auf dem Foto und ruft sofort, dass er aussieht wie mein Vater.

Ich höre jetzt mal abrupt auf, weiter zu schreiben, denn ich merke, dass mich das sehr berührt und ich könnte noch stundenlang weitererzählen.... Kurz gesagt, ich bin sehr glücklich, dass ich diesen Ausflug gemacht habe und freue mich auf weitere Familientreffen, die für dieses Jahr schon geplant sind.




Aber angefangen hat der Post ja mit "gestern Abend komme ich......", da fehlt jetzt der zweite Teil:
Ich komme also nach Hause und mein Sohn mir mit einem geschwollenen Finger entgegen. Da wir das schon des öfteren hatten und wir immer gedacht haben, er mache ein bisschen Show, damit er nicht schlafen muss, keine Hausaufgaben machen muss, nicht zur Schule muss - er ist ein Schlawiner - sage ich jedes Mal, dass ich ihn verstehe, dass Prellungen und Stauchungen auch sehr schmerzhaft sind, um dann letztendlich mit ihm beim Arzt zu landen, der uns dann erklärt, dass es ein Bruch ist! Er ist echt hart im Nehmen. Bei der letzten Aktion (zwei gebrochene Zehen) habe ich mir geschworen, sofort mit ihm loszugehen, wenn so etwas noch mal passiert.



Daher ist mein Mann gestern Abend mit ihm in die Notaufnahme des Krankenhauses gefahren und zusammen haben sie sich dort 3 Stunden um die Ohren geschlagen! Er kam wieder mit: einer Stauchung und einem bandagierten Finger. Na, Gott sei Dank!

Und jetzt kommt es! Und das jetzt schon zum zweiten Mal! Das darf doch nicht sein! Heute morgen ruft das Krankenhaus an. Sie hätten sich jetzt die Aufnahmen noch mal angeguckt, und festgestellt, dass der Finger doch gebrochen sei. Es wäre super, wenn wir Zeit hätten und vielleicht heute noch mal zum gipsen zu ihnen kommen könnten! Wiiiie bitte???? Das gleiche hatten wir vor zwei Jahren schon einmal. Da kam mein Sohn dann vom Handball zurück und sagte, es hätte zu weh getan, er hätte nicht durchspielen können...... Da hatten die Ärzte im gleichen Krankenhaus auch gesagt, es wäre nur gestaucht, er könne alles machen. Während des Spiels haben sie dann angerufen, dass sie noch mal über die Röntgenbilder geguckt hätten.......

Ich bin sauer! Wie kann so etwas passieren? Klar, muss es schnell gehen in der Notaufnahme, klar sind da viele Verletzte. Aber zweimal das Gleiche? Und was mache ich, wenn mal nicht der Finger, der Daumen, die Zehen gebrochen sind (bei den Zehen waren wir zum Glück nicht da)? Max hatte auf dem Hinweg gestern schon gesagt, er wolle lieber weiterfahren in die Uniklinik, die hätten mehr Ahnung, aber das schien uns doch wohl doll übertrieben. Hätten wir es mal gemacht.



Genervt werde ich also heute Nachmittag zum Orthopäden fahren und mir die nächsten Stunden um die Ohren schlagen...... Dabei hatte ich mir diesen Nachmittag doch freigehalten um die Päckchen für die Aktion "Post aus meiner veganen Küche" (dazu werde ich auch später noch etwas erzählen) vorzubereiten und zu packen.....

Schrottgenervte und trotzdem glückliche Grüße

3 Kommentare:

  1. OOOHH NEIIIIN! Das zählt definitiv zu den Dingen, die man überhaupt niemals brauchen kann! :/
    Gute Besserung an allen Fronten! <3

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  2. Oh je! Ihr Armen! Ja, Ärzte und Krankenhäuser sind manchmal so eine Sache...leider. Kopf hoch und ärger Dich nicht so viel. Nächstes Mal (hoffentlich gibt es einfach keins) fahrt ihr woanders hin. Manchmal lohnt sich weiter weg, wenn es um etwas geht... LG Rieke

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  3. Rasche Heilung für den jungen Mann!
    Und das mit der Peripherie-Verwandtschaft um die eigene Familie find ich super.
    Sollte ich auch mal wieder angehen.

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